Assessment Center Vorbereitung

 ©racorn/123rf.com
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Viele Unternehmen treffen ihre Bewerberauswahl per Assessment Center – das heißt, die Bewerber müssen sich speziellen Tests unterziehen und ihre Qualifikation auf diese Weise unter Beweis stellen. Meistens besteht das Verfahren aus mehreren Teilen – beispielsweise Multiple-Choice-Aufgaben, die mathematischer Natur sein können oder das Allgemeinwissen der Bewerber abfragen. Zudem werden in bestimmten Spiel- und Gruppensituationen Stressresistenz oder Teamfähigkeit getestet, manchmal müssen auch Power-Point-Präsentationen vorbereitet oder ein Vortrag gehalten werden.

Vorbereitung auf Multiple-Choice-Fragen

Um für Multiple-Choice-Fragen gerüstet zu sein, ist es manchmal sinnvoll, entsprechende Bücher zu studieren und sich mit dem Charakter dieser Fragen zu beschäftigen. Eine zielgerichtete Vorbereitung ist allerdings meist nicht möglich, da die Fragen aus den unterschiedlichsten Bereichen kommen können. Hier müssen Bewerber einfach auf ihr Allgemeinwissen vertrauen und darauf hoffen, dass sie die Mehrzahl der Fragen korrekt beantworten können. Spätestens jetzt sollte man aber wissen, wie der aktuelle Bundespräsident heißt, wann der Zweite Weltkrieg begonnen hat und ob Großbritannien zur EU gehört.

Welche Assessment Center Aufgaben gibt es?

Das Assessment Center (AC) ist eine komplexe Form der Auswahl von geeigneten Bewerbern für einen Job. Das Auswahlverfahren ist in der Regel auf einen Tag beschränkt, kann aber auch bis zu drei Tagen dauern. Eine Bewerbergruppe besteht in der Regel aus mehreren Personen. Einige Aufgaben des AC müssen einzeln, andere in Gruppenübungen absolviert werden. Typische Aufgabenstellungen für das AC sind:

 

Vorstellung
Am Anfang sind alle Personen in einem Raum versammelt. Durch eine persönliche Vorstellung lernen sich die Teilnehmer untereinander kennen. Anschließend stellt jeder Teilnehmer seinen Lebenslauf vor. Eine Abwandlung davon ist, dass jeder Kandidat seinen Nachbarn vorstellt.
Präsentation
Bei der Themenpräsentation muss ein Vortag erstellt werden. Die Bereiche reichen von der beruflichen Qualifikation über die Reflexion von Branchen und Trends bis zu politischen Entwicklungen. Dabei sollen die Bewerber ihre Eignung für das Unternehmen herausstellen. Politische Themen müssen sachlich aufgearbeitet werden. Bei der Stresspräsentation steht den Kandidaten dazu wenig Zeit zur Vorbereitung zur Verfügung. Zwischenfragen der Assessoren erhöhen den Stresspegel zusätzlich.
Postkorbübung
Bei dieser Aufgabe müssen unter Zeitdruck mehrere Aufgaben erledigen. Dabei werden Stolpersteine wie wichtige Anrufe oder doppelte Inhalte eingebaut. Die Tester prüfen die Belastbarkeit der Bewerber unter Zeitdruck.
Gruppendiskussionen
Ein aktuelles Tagesthema oder eine Frage zum Unternehmen können der Grundstoff für die Gruppendiskussion sein. In der Diskussion werden Rhetorik, Überzeugungskraft, Aktivität und zielgerichtetes Denken getestet. Die Teilnehmer müssen aufeinander eingehen und sinnvoll argumentieren.
Rollenspiel
Dabei handelt es sich um ein Gespräch zwischen einem Assessor und dem Kandidaten. Gängige Gesprächsformen sind zum Beispiel ein Mitarbeitergespräch, ein Verkaufsgespräch oder eine Beschwerde. Damit wird die soziale Kompetenz getestet. Der Assessor schlüpft dabei oft in die aggressive Rolle des Kunden. Der Kandidat braucht bei dieser Aufgabe sehr viel Feingefühl.
Interview
Der Bewerber steht im Mittelpunkt des Gesprächs. Die Tester wollen im Interview die Motivation, Schwächen und Stärken der Kandidaten herausfinden. Ein natürliches Auftreten und eine genaue Vorbereitung auf die ausgeschriebene Stelle sind beim Interview von Vorteil.
Assesment Center Test

 

Keinesfalls ist eine unvorbereitete Teilnahme am Eignungstest zu empfehlen. Das Einholen von Informationen über das Unternehmen, eine gute Selbstpräsentation und der Ausbau der sozialen Kompetenzen helfen bei der Bewältigung der Aufgaben des Assessment Centers.

Sicheres Auftreten kann man üben

Die meisten Bewerber müssen sich im Rahmen des Auswahlverfahrens persönlich profilieren und beweisen, dass sie flüssig und klar reden können – auch vor größerem Publikum. Diese Situation kann man zum Beispiel zu Hause vor dem Spiegel üben oder Freunde und Familienmitglieder bitten, Zuhörer zu sein. Gute Karten haben Bewerber, die schon in Schule und Studium oder in anderen Jobs gelernt haben, sicher aufzutreten, Referate zu halten und vor großen Menschenmengen zu sprechen.
Wer davon ausgehen kann, dass für seinen Wunschberuf solche Qualifikationen Voraussetzung sind, sollte sich schon in der Ausbildung im Reden üben und Situationen bewusst herbeiführen, für deren Bewältigung ein gutes Sprachvermögen unabdinglich ist – beispielsweise Tätigkeiten in Gremien oder studentischen Verbindungen, als Sprecher usw. Studierende sollten im Studium regelmäßig Vorträge und Referate halten, um freies Sprechen zu üben – das fällt vielen jungen Menschen schwer und kann dazu führen, dass es mit der gewünschten Stelle doch nicht klappt.

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