Mehr als nur Wein trinken – Berufsbild „Sommelier“

Auf der Suche nach einem Job, der nicht nur zum Beruf wird, sondern auch der eigenen Berufung entspricht, verlassen viele Frauen und Männer die klassischen Wege. Ihr Weg führt sie hin zu Berufsbildern, die weniger häufig vertreten, dafür jedoch umso spannender sind. Auch der Beruf des Sommeliers entspricht dieser Beschreibung. Für die Ausübung dieser Tätigkeit braucht es mehr als nur eine Ausbildung, denn auch die persönlichen Voraussetzungen und Interessen entscheiden über Erfolg und Misserfolg. Wer sich für eine Ausbildung zum Sommelier interessiert, sollte daher vorab einige Informationen sammeln.

Die Aufgaben eines Sommeliers

Ein Sommelier beschäftigt sich mit der genussvollen Seite des Lebens. Er kennt sich mit Aromen, farblichen Nuancen und dem Charakter zahlreicher Nahrungs- und Genussmittel aus. Daher ist die Grundannahme, ein Sommelier beschäftige sich nur mit Wein, falsch. So kümmert sich ein Sommelier nicht nur um die Auswahl hochwertiger Weine, sondern ist auch bei der Zusammenstellung von Menüs und der Kombination von Spirituosen und Wein mit Zigarren oder Schokolade ein gefragter Experte. Darüber hinaus kennt sich ein gut ausgebildeter Sommelier mit den Bedürfnissen verschiedener Produkte aus. Wie ein guter Wein gelagert werden muss, wann er Trinkreife erreicht und warum so mancher Tropfen erst nach Jahrzehnten wirklich schmeckt, sind Fragen, auf die er stets eine Antwort weiß.

Ein Sommelier managed auch den Weinkeller seines Arbeitgebers. (Quelle: Donations_are_appreciated (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Daher arbeiten zahlreiche Sommeliers heute in der Gastronomie. Sie stehen Hoteliers und Restaurantbesitzern beratend zur Seite, arbeiten Weinempfehlungen für Gäste aus und kümmern sich um das sogenannte Kellermanagement. Es liegt also in der Hand eines Sommeliers, über den Einkauf, die Lagerung und auch die Verwendung von Weinen und Spirituosen zu entscheiden. Daher ist die Ausbildung meist nur dann zu empfehlen, wenn die betreffende Person bereits über eine Grundausbildung verfügt, die durch das Sommelier-Handwerk sinnvoll erweitert werden kann.

Eignung und Ausbildung für den Sommelier Beruf

Wie bereits erwähnt, ist eine bereits abgeschlossene Grundausbildung im gastronomischen Bereich eine gute Basis für den Beruf des Sommeliers. Ausbildungen wie die zum Restaurantfachmann beschäftigen sich dabei auch mit der wirtschaftlichen Seite des Berufslebens, was bei der späteren Aufgabe rund um das Kellermanagement sehr hilfreich sein kann. Die Hotelfachschule Heidelberg setzt eine abgeschlossene Ausbildung laut eigener Aussage sogar voraus.

Doch auch die fundierteste Ausbildung führt nicht zum Erfolg, wenn sich die eigenen Interessen nicht mit der thematischen Ausrichtung des Sommelierberufes vereinbaren lassen. Im Gegensatz zu manch anderem Berufsbild verlangt das des Sommeliers ein Höchstmaß an Leidenschaft. Wer sich nicht für Aromen, Weine und deren Kombination interessiert und auch in der beratenden Tätigkeit und dem Umgang mit Menschen keine Erfüllung findet, wird als Sommelier nicht glücklich. Grundsätzlich gehört zu dieser Entscheidung also die Klärung der Frage, welcher Job der richtige ist.

Die Liebe zum Wein und anderen Genüssen ist Voraussetzung für Erfolg. (Quelle: edusoft (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Auch ein gutes Allgemeinwissen ist nicht zu unterschätzen, geht es um das Berufsbild des Sommeliers. Einige Fachbegriffe und Besonderheiten rund um Wein und Spirituosen, wie sie auch banneke.com in seinem Blog behandelt, sollte ein angehender Sommelier bereits kennen. Wer sich bereits mit Anbauregionen weltweit auskennt und weiß, dass Champagner nur aus der gleichnamigen Region in Frankreich stammt, während die restlichen französischen Schaumweine als Crémant auf den Markt kommen, ist gut vorbereitet auf die Ausbildung. Diese wiederum kann in Deutschland auf mehreren Wegen absolviert werden.

Eine Ausbildung zum Sommelier ist in Deutschland unter anderem

  • an der Deutschen Wein- und Sommelierschule,
  • der Fachschule für Sommeliers in Heidelberg,
  • und dem International Wine Institute

möglich. Mit der Ausbildung verbunden sind bei allen Anbietern Kosten. Wer sich für diesen Weg entscheidet, sollte daher auch die finanzielle Leistbarkeit im Auge behalten. Es gibt jedoch durchaus Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung seitens des Arbeitsamtes oder spezieller Förderprogramme zu erhalten. Wer die Ausbildung berufsbegleitend absolvieren möchte, kann außerdem auch den eigenen Arbeitgeber um einen Zuschuss bitten. Schließlich profitiert auch er von einem Mitarbeiter mit Spezialisierung.

Zukunftsaussichten: Wo Sommeliers arbeiten

Auch wenn der Beruf des Sommeliers, in der weiblichen Form übrigens als Sommelière bezeichnet, weniger bekannt ist, stehen die Zukunftsaussichten für Absolventen gut. Die Gastronomie stellt den wohl größten Bereich der möglichen Arbeitgeber dar. Hier können Sommeliers in Restaurants, Hotels oder auch in Weingütern arbeiten und dort beratend und unterstützend tätig sein. Auch die Selbständigkeit ist für einen Sommelier ein durchaus gangbarer Weg. Hier ist eine Tätigkeit als Berater denkbar, bei der der Sommelier all die Gastronomen unterstützt, die nicht über einen eigenen Sommelier verfügen.Sommeliers finden sogar im Journalismus vielversprechende Tätigkeitsfelder. (Quelle: Startup_Stock_Photos (CC0-Lizenz)/ pixabay.com)

Darüber hinaus sind fähige Sommeliers auch in anderen Branchen sehr gefragt. Der Einzelhandel mit seinen Feinkostgeschäften, Online Shops und Weinhandlungen profitiert von Mitarbeitern, die die Kundschaft mit fundierter und professioneller Beratung unterstützen. Hier können Sommeliers konkrete Tipps rund um Lagerung und Reifung geben, aber auch den perfekten Wein zu einem bestimmten Menü empfehlen. Nebst dieser Tätigkeit sind Sommeliers dazu in der Lage, das Sortiment sinnvoll zu erweitern, mit Lieferanten in Kontakt zu treten und dem jeweiligen Unternehmen so zu einer exklusiven Reputation zu verhelfen.

Und sind weder Einzelhandel noch Gastronomie das richtige Umfeld, so kann ein Sommelier heute auch im Journalismus glücklich werden. Es gibt zahlreiche Fachzeitschriften, deren Redakteure über umfangreiches Fachwissen verfügen und auf diese Weise Artikel mit Mehrwert verfassen.

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