Nach dem Schulabschluss, dem Studium oder der Ausbildung muss man sich bewerben, um den beruflichen Werdegang fortzusetzen. Je nach Ausbildung bewirbt man sich beispielsweise um ein Praktikum, einen Ausbildungsplatz oder um eine feste Stelle. Die Bewerbung ist sehr wichtig und man sollte viel Zeit und Mühe in sie investieren, um schließlich den gewünschten Vorstellungstermin und die gewünschte Stelle zu bekommen. Eine erfolgreiche berufliche Karriere setzt eine durchdachte und erfolgreiche Bewerbung voraus.
Vorbereiten der Bewerbung
Vor dem Schreiben der Bewerbung muss man sich als erstes um Kontaktadressen kümmern und offene Stellenangebote suchen. Angebote für offene Stellen findet man unter anderem in Zeitungen, im Internet, bei der Bundesagentur für Arbeit oder direkt bei den Unternehmen. Oftmals ist es auch hilfreich, Freunde und Bekannte zu fragen. Als Arbeitssuchender sollte man sich aktiv um offene Stellenangebote kümmern. Ratsam ist es, bei attraktiven Unternehmen anzurufen und direkt nachzufragen, ob sie Stellen zu besetzen haben.
Hat man interessante Stellenangebote gefunden, ist es sehr wichtig, die Stellenanzeigen genau durchzulesen. Man sollte sich fragen, ob man dem angeforderten Profil entspricht. Hier muss man oft selbstkritisch sein. Zu beachten ist allerdings, dass man nicht unbedingt alle vom potentiellen Arbeitgeber gewünschten Punkte erfüllen muss – doch man sollte zumindest die meisten Anforderungen erfüllen.
Nachdem interessante Stellenangebote ausfindig gemacht und aufmerksam studiert wurden, die Kontaktadressen und eine eventuelle Kontaktperson bekannt sind, ist der nächste Schritt das Zusammenstellen der Bewerbungsunterlagen. Zu den Unterlagen gehören eine passende Mappe, ein Anschreiben, eventuell ein Deckblatt, ein lückenloser Lebenslauf, ein Lichtbild und Zeugnisse.
Der Leser sieht als erstes die Bewerbungsmappe. Deshalb sollte der Einband der Bewerbung sorgfältig ausgewählt werden. Hier spielen Aufmachung und Farbe eine wichtige Rolle. Die Farbe sollte eher dezent und die Aufmachung schlicht sein. Grelle Farben und überladene Mappen können ablenken und wirken eventuell aufdringlich. Mit einem Hefter kann man generell nichts falsch machen. In Schreibwarenläden findet man ansprechende Bewerbungsmappen. In Copy-Shops können die Unterlagen beispielsweise mit einer Plastikspirale oder einem Plastikrücken gebunden werden. Die Mappe sollte generell benutzerfreundlich und übersichtlich sein – beispielsweise können Trennblätter bei der Orientierung helfen. Es ist wichtig, dass die Mappe nicht geknickt oder schmutzig ist. Die Unterlagen sollten sauber und sorgfältig zusammengestellt werden.
Das Anschreiben gilt als wichtigster Teil der Bewerbung. Im Allgemeinen ist die aktuelle und richtige DIN-Norm zu beachten. Die folgenden Richtlinien sind als Vorschläge zu verstehen – oftmals ist es ratsam, hier und da von der Norm abzuweichen, um ein ansprechendes Gesamtbild zu erhalten.
Absender:
Oben links stehen die Kontaktdaten des Bewerbers. Die Kontaktdaten müssen vollständig und richtig sein.
Vorname, Nachname
Straße, Hausnummer
Postleitzahl, Ort
Telefonnummer
E-Mail-Adresse
Anschrift des Unternehmens:
Unter dem Absender steht die Anschrift des Unternehmens. Auch hier ist zu beachten, dass die Angaben vollständig und richtig sind. Vor allem sollte man den Ansprechpartner in die Kontaktadresse aufnehmen:
Name des Unternehmens
Bezeichnung der Abteilung
Namen des zuständigen Ansprechpartners
Straße und Hausnummer
Postleitzahl und Ort
Datum, Ort und Betreff:
Anschließend schreibt man Ort und Datum und den Betreff in das Anschreiben. Der Ort und das Datum sind am rechten Seitenrand zu platzieren. Der Betreff wird fett geschrieben und ist wieder links auf der Seite ausgerichtet. Das Wort Betreff wird nicht mehr vor den eigentlichen Betreff geschrieben. Im Betreff sollte die korrekte Berufsbezeichnung stehen. Beispielsweise schreibt man: „Bewerbung um einen Ausbildungsplatz als …“
Die Anrede:
Nach dem Betreff folgt die Anrede. Zwischen Betreff und Anrede sind zwei Zeilen frei zu lassen. Wenn der Ansprechpartner bekannt ist und auch in der Adresse des Empfängers zu finden ist, wird er in der Anrede persönlich angesprochen. Wichtig sind hierbei die richtige Schreibweise des Namens und eventuelle Titel. Wenn in der Adresse kein Ansprechpartner zu finden ist, schreibt man „Sehr geehrte Damen und Herren“. Es ist zu beachten, dass die Anrede mit einem Komma beendet und danach klein weiter geschrieben wird.
Bezug:
Wenn man vor der schriftlichen Bewerbung mit dem potenziellen Arbeitgeber Kontakt hatte, sollte man sich am Anfang des Anschreibens auf diesen Kontakt beziehen. Der Bezug ermöglicht einen leichten Einstieg.
Der eigentliche Text des Anschreibens:
Um übersichtlich zu schreiben, wird der Text des Anschreibens in mehrere kleine Abschnitte gegliedert. Im Text erklärt man, warum man sich ausgerechnet bei diesem Unternehmen und für diese Stelle bewirbt. Außerdem geht man auf die Stellenausschreibung und auch darauf ein, warum man für diese Stelle geeignet ist. Man sollte hier einige Gründe auflisten. Weiterhin präsentiert man kurz seine Person und seine Stärken – auch hier sollte man einen Bezug zur gewünschten Arbeitsstelle herstellen. Wichtig ist, dass man nicht übertreibt, sich aber interessant präsentiert. Es schadet nicht, anzugeben, was man sich unter für die angestrebte Stelle vorstellt. Abschließend bringt man zum Ausdruck, dass man sich freuen würde, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.
Die Grußformel:
Nach dem letzten Abschnitt des Haupttextes ist eine Zeile frei zu lassen. Anschließend folgt die Grußformel „Mit freundlichen Grüßen“. Nach der Grußformel kommt weder ein Punkt noch ein Komma.
Die Unterschrift:
Die Unterschrift steht ungefähr in einer Zeile Abstand von der Grußformel. Sie besteht aus Vor- und Nachnamen und sollte mit schwarzer oder blauer Farbe geschrieben werden. Unter der Unterschrift steht der vollständige Name.
Die Anlagen:
Nach der Unterschrift fehlen nur noch die Anlagen. Das Wort „Anlagen“ wird hierbei möglichst nah an den unteren linken Rand geschrieben. Unter dem Wort sind die verschiedenen Anlagen aufzulisten. Dies geschieht in der Reihenfolge, in der man sie in die Mappe einheftet.
Das Deckblatt ist nicht unbedingt notwendig, kann aber den Unterlagen beigefügt werden, um die Bewerbung einzigartig und übersichtlicher zu machen. Das Deckblatt ist das zweite Dokument in der Bewerbungsmappe und somit direkt hinter dem Anschreiben zu platzieren. Das Deckblatt ermöglicht dem Bearbeiter der Bewerbung den weiteren Inhalt zu sehen. Wenn es interessant und ansprechend gestaltet ist, weckt es Neugierde beim potentiellen Arbeitgeber.
Auf dem Deckblatt sollten folgende Angaben gemacht werden:
- Titel: „Bewerbungsunterlagen von …“ oder „Bewerbung als“…
- der vollständige Name
- die vollständige Adresse
- alle Kontaktmöglichkeiten (Telefon, Mobiltelefon, E-Mail)
- bei vielen Anlagen gegebenenfalls ein Inhaltsverzeichnis
Außerdem wird auf dem Deckblatt das Lichtbild aufgeklebt. Man platziert es am besten direkt unterhalb des Titels und gibt darunter den Namen und die Adresse an. Sollte man kein Deckblatt verwenden, wird das Foto auf dem Lebenslauf angebracht.
Das Foto – auf dem Deckblatt (wenn vorhanden) oder auf dem Lebenslauf
Das Lichtbild sollte kein privates Bild oder aus dem Passbildautomaten sein. Der Berufsfotograf macht sicherlich bessere Fotos. Als Format wählt man am besten die Größe 4 x 6 cm. Vor dem Termin beim Fotografen sollte man sich Gedanken über die Kleidung machen. Die Kleidung sollte passend zum gewünschten Beruf ausgewählt werden.
Es ist ratsam, das Foto auf der Rückseite mit seinem Namen zu beschriften, damit der Bearbeiter weiß, zu welcher Bewerbung es gehört.
Das Foto sollte rechts oben auf dem Lebenslauf oder direkt unter dem Titel auf dem Deckblatt befestigt werden. Am besten befestigt man es mit Fotoecken oder mit doppelseitigem Klebeband. Büro oder Heftklammern beschädigen das Bild eventuell und außerdem kann das Foto bei dieser Befestigungsart leicht verloren gehen.
Der Lebenslauf sollte die wichtigsten Informationen über den Bewerber beinhalten. Diese sollten vollständig und tabellarisch angeordnet sein:
Name
Vorname
Anschrift
Kontaktmöglichkeiten
Geburtsdatum
Geburtstort
Schulausbildung
Studium
Berufsausbildung
Praktika
Nebenjobs
Sonstiges – besondere Kenntnisse, Hobbies, Auslandsaufenthalte, ehrenamtliche Tätigkeiten, …
Nach der tabellarischen Auflistung der Informationen folgen Ort, Datum und Unterschrift.
Das Lichtbild kann, falls kein Deckblatt mit Foto vorhanden ist, am Lebenslauf angebracht werden. Weitere Informationen hierzu folgen weiter unten.
Hat man eine erfolgreiche Bewerbung eingeschickt, erhält man in der Regel eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.
Jetzt gibt es viele Dinge zu beachten: Als erstes sollte man – wenn er denn passt - den Termin bestätigen. Einen eventuellen Fragebogen sollte man sauber und gewissenhaft ausfüllen und rechtzeitig an das Unternehmen zurückschicken. Als nächstes sollte man sich über das Unternehmen, die Stelle und, wenn möglich, über die Kontaktperson informieren. Es ist hilfreich, eine Liste mit eigenen Fragen anzulegen und vor dem Gespräch mögliche Fragen des zukünftigen Arbeitgebers durchzuspielen:
- Warum haben Sie sich gerade bei uns beworben?
- Warum möchten Sie gerade diese Stelle?
- Nennen Sie mir Ihre Stärken und Schwächen.
- Haben Sie bereits Erfahrungen sammeln können?
Des Weiteren ist es hilfreich schon einige Tage vor dem Gespräch passende Kleidung auszuwählen.
Das Vorstellungsgespräch:
Im Mittelpunkt des Gesprächs steht das persönliche Auftreten. Man sollte ausgeschlafen, selbstsicher und gut vorbereitet und informiert in ein Vorstellungsgespräch gehen. Es ist wichtig, dass man seine Unterlagen mitnimmt und pünktlich erscheint. Die Namen der Gesprächspartner sollte man sich auf jeden Fall merken. Es ist angebracht auf Fragen offen und genau zu antworten, aber auch darauf zu achten, nur relevante Dinge zu sagen und nicht zu sehr ins Detail zu gehen. Man sollte nicht vergessen, dass es bei dem Gespräch um einen Arbeitsplatz geht. Sollte man aufgefordert werden, selbst Fragen zu stellen, ist es wichtig, darauf vorbereitet zu sein – schließlich kommt es darauf an, Interesse zu zeigen. Abschließend ist es ratsam, sich für das Gespräch zu bedanken und eventuell zu fragen, wann man in etwa mit einer Zu- oder Absage von dem Unternehmen rechnen kann.
Hilfestellung: